Ich zäunt mir nächten einen Zaun
darum bat mich mein Gspiel
wohl um ein kleines Würzgärtelein
darin was Freuden viel
des wunniglichen Spiel.
Er sprach: Gott grüß euch Frau Gärtnerin
Wollt ihr mir nit verübel haben,
Ich will euch stecken zwei Bäumelein
Die sollen Muskat und Nägelein tragen
Das sollt ihr von mir haben
Der dem Zeltner den Zaum aufbindt, Gärtnerin!
Das gefällt ihm von Herzen wohl
Es klingen die Äst von rotem Gold
Die Vöglein singen wohl
Mein feins Lieb hat mich hold
Das Würzgärtelein ist wohl gezäunt
Es ist nit gar offenbar
Guter Gesell, mach dich auf die Fahrt
Und mach dich zu ihr dar
Mach das Gärtlein offenbar!
Der dem Zeltner den Zaum aufbindt
Das gefällt ihm je länger je baß
Ich Hab der Lieben also lang gedient
Was gab sie mir zu Lohn?
Ein Kranz von Haberstroh.
Der mit Katzen gen Acker fährt
Der eggt mit Mäusen zu
Also tut mancher gute Gesell
Der hat den Tag kein Ruh
Die ganze Nacht darzu
Wer ein Pferd an dem Baren hat
Zu Fuß darf er nit gan
Und welche Maid allein nit schlafen mag
Die nehm diese Faßnacht einen Mann
Und ziech mit Freuden dran
Und wer des Weins nit trinken mag
Der ist nit unser Fug
Der ziech in das bairisch Schwabenland
Da findt er des Wassers gnug
Da trinkt ers aus dem Krug.
Der uns dieses Liedlein sang
Von neuem gesungen hat
Das hat getan der Zeltner und sein Knab
Zu Dannenburg in der Stadt
So frei gesungen hat
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 448)