Ich Wollt gern singen und weiß nit wie,
Von einem Dirnlein, ist jetzt nit hie.
Lauft in der Rosenauen
Geht oft schalunzen auf und ab
Und lässt sich gern anschauen.
Das selbig Maidlein ist hübsch und fein
Und tritt auf zwei Pantoffel herein
Kann gar hübsch einher schnappen
Geht Einer für sie und grüßt sie nit recht
Sie hängt ihm an ein Kappen
Sie spricht: er sei ein rechter Narr
So er nichts zu ihr sprechen darr
Er gfallt ihr nit von Herzen
Sie wollt gern haben ein frechen Knaben
Der flugs mit ihr tät scherzen.
Ich weiß wol Ein‘, der hätt sie gern
Er leuchtet ihr wie der Morgenstern
Doch mag er ihr nicht werden
Wenns dazu käm, daß er sie nähm
Sein Glück wär nur auf Erden
Sie würd ihm folgen ja hinter sich
Und würd oft gehn den alten Schlich
G’wohnheit ist bös zu lassen
Erst würd sie gwaltig einherprangen
Zu Kirchen und zu Straßen.
Die Sach würd sich erst schicken fein
Ihr Mann müßt decken — Mantel fein.
Dann würd sie erst wohl schaffen.
Wenn er sich nur fein narren ließ
Sie macht‘ aus ihm ein Affen.
Das mag ich mit der Wahrheit jehen
Es ist desgleich wohl mehr geschehen:
Hüt‘ euch, ihr jungen Gsellen!
Der jetzt will greifen zu der Eh
Der darf sich weislich stellen.
Der ein Pferd kauf, schau wie es lauf
Dann ewig ist ein langer Kauf
Das Maidlein das ist geile
Legt sich hübsch und pranget schon
Es beut sich selber feile.
Damit will ich mein Lied beschließen
Ich förcht, es möcht das Maidlein verdrießen
Werd nimmer mit mir tanzen.
Es gfallt mir auch ein wenig wohl.
Dann es kann viel Kramanzen
Text: Verfasser unbekannt
Musik: Auf die Melodie „Die Welt die hat ein dummen Mut“ und „Es fuhr ein Bauer ins Holz“
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 839, Böhme bringt zu diesem Texte die Melodie Ich wollt gern singen und weiß nit wie , vor allem wohl wegen des gleichen Wortlauts der Eingangszeilen und der Form der Strophe. Möglich ist es.)