Ich wollt einmal recht früh aufstehn
und in den grünen Wald spazieren gehn
Und als ich nun in den Wald nein kam
ei da fand ich eine verwundte Dam
Die Dam die war von Blut so rot
und eh ich sie verband war sie schon tot
Wo krieg ich nun sechs Träger her
die mir mein feins Liebichen zu Grabe tragn
Wo krieg ich nun schöne Leinwand her
wo ich mein feins Liebichen drein legen kann
Wo krieg ich nun schöne Blümlein her
wo ich mein feins Liebichen drin putzen kann
Wie lang soll ich nun traurig sein
bis daß alle Wasser verlaufen sein
Ja alle Wasser verlaufen sich nicht
ei so nimmt mein Trauern kein Ende nicht
Diese Fassung von “Lied vom verwundeten Knaben im Wald” hier mit „verwundeter Dame“ mündlich aus Thüringen , Frankenhausen – in Deutscher Liederhort (1856, Nr 34d)