Ich weiß nicht wo der Weg verläuft (Marschlied)

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Ich weiß nicht, wo der Weg verläuft
den heut´, den morgen ich marschier
ich weiß, nicht wo der Regen träuft
und ob das Jahr zu Ende schier
Ich weiß nicht, wo ich liegen soll
auf Daunen oder dumpfer Erd´
ich weiß nur, daß ich siegen soll
und siegen werd mit dir mein Schwert

Es sind der Straßen wohl genug
in Frankreichs rotem Rebenland
in Welschlands weißem Alpenzug
in Rußlands schwarzem Sumpf und Sand
Es sind der Straßen wohl genug
und wären´s ihrer dreimal mehr
es geht der deutsche Siegesflug
auch über dreimal mehr daher

Wie ziehn zu Fuß mit festem Tritt
wie ziehn zu Roß die Lanzen vor
es ziehn die schweren Mörser mit
und was zur schwarzen Waffe schwor
Und gibt der Feind den Weg nicht frei
ihr Kanoniere, drauf und dran
daß Fußvolk und das Reiterei
ihn jagen und erschlagen kann

Der Landsknecht, dem das Geld erklang
beim Lerchenlied zum Schwert nur griff
es grauste ihm im Grabengang
bei eines Mäusleins schrillem Pfiff
Wir fragen nicht, ob freies Feld
ob tiefe Erd´ das Kampfrevier
wir kämpfen, wo wir hingestellt
und wo wir sind, da bleiben wir

Die Sonne sticht, der Regen träuft
ob Meer und Strom im Frost gefriert
wo immer auch der Weg verläuft
der heut´, der morgen wird marschiert
Wo immer auch ich liegen soll
auf Daunen oder dumpfer Erd´
ich weiß nur, daß ich siegen soll
und siegen werd mit dir mein Schwert

Text: Rudolf Herzog (1915)
Musik: nach Heinrich Hiege (1826) bzw. Willie Jahn
in: – Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —

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Liederzeit: vor 1915 : Zeitraum:
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