Ich weiß nicht, bin ich reich oder arm
oder gehts mit mir zum Verderben
und ich weiß nicht, komm ich noch einmal nach Haus
oder muß ich vor dem Feinde sterben
Und wenn ich dann gestorben bin
wo wird man mich begraben?
wohl unter einem grünen Feigenbaum
rote Röslein tut er tragen
Rote Röslein ist noch nicht genug
er trägt auch grüne Zweige
und wenn mein Schatz einen Andern nimmt
wie wird es sie gereuen!
„Ach Gott!“ wird sie sagn, wird die Händ zusammen schlagen
„All mein Trost ist mir genommen!“
und ich allein bin schuld daran
kein Mensch hat mich gezwungen
Der König von Preußen hat vieles Geld
hat schöne junge Leute
und wenn ich so ein lustgen Soldaten seh
so lacht mir sHerz im Leibe
Ich bin Soldat und bleib Soldat
als Soldat auch will ich sterben
und wenn mir mein Vater brav Thaler schickt
so kann ich nicht verderben
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
Melodie mündlich, aus Schlesien (Goldberg), Franken, Baden und dem Hessen-Darmstädtischen (Messel) Vgl. Erk, Volksl. B. III, H. 1, S. 1.)
in: Deutscher Liederhort (1856, Nr. 1884 „Soldatenlos“)
Liederthema: Kriegslieder, Soldatenlieder
Liederzeit vor 1850 - Zeitraum: 19. Jahrhundert: Volkslieder
Stichwort: Preußen • Orte: Baden und Württemberg, Darmstadt, Franken, Schlesien
Anmerkungen:
Textvarianten:
- 1, 4. Oder muß ich in dem Felde sterben, –
2, 2. so tun sie mich begraben wohl unter etc. –
3, 4. von Herzen wird sie’s gereuen. –
4, 2. Was hab ich für ein Tollpatsch genommen! –
5, 1. Der Kaiser und der hat vieles Geld. –
5, 4. ein Soldat ist alle meine Freude! –
6, 3. wenn mir meine Mutter schönes Geldchen schickt.