Ich weiss einen Helden von seltener Art
so stark und so zart
das ist die Blume der Ritterschaft
das ist der erste an Milde und Kraft,
so weit auf des Vaterlands Gauen
die Sterne vom Himmel schauen
In goldener Rüstung geht der Gesell
das funkelt so hell!
Und ob ihm auch mancher zum Kampfe sich gestellt
weiss keinen, den er nicht endlich gefällt;
er machte noch allen zu schaffen
mit seinen feurigen Waffen
Doch wo es ein Fest zu verherrlichen gilt
wie ist er so mild!
Er naht, und die Augen der Gäste erglühn
und der Sänger greift in die Harfe kühn,
und selbst die Mädchen im Kreise
sie küssen in heimlicher Weise
O komm, du Blume der Ritterschaft
voll Milde und Kraft
Tritt ein in unsern vertraulichen Rund
und wecke den träumenden Dichtermund
und führ uns beim Klange der Lieder
die Freude vom Himmel hernieder
Er kam zur Welt auf sonnigem Stein
hoch über dem Rhein
wie er geboren, da jauchzt‘ überall
im Lande Trompeten- und Paukenschall,
da wehten von Burgen und Hügeln
die Fahnen mit lustigen Flügeln
Text: Emanuel Geibel –
Musik: H. Zuschneid –
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch „