Ich weiß ein teuerwertes Land
Mein Herz ist zu ihm hingebannt
Ich kann es nimmermehr vergessen
Das liebe Land der blinden Hessen
Nicht ist es sonnenreich und warm
An Gold und Silber ist es arm
Reich ist es nur an tausend Schmerzen
Und an der Treue Gold im Herzen
Wenn einstmals auf der weiten Welt
Die Treu der Klugheit räumt‘ das Feld
Sonst nirgend eine Ruhstatt hätte
Das Hessenland bleibt ihre Stätte
Ich wandre fremd in weiter Fern
Hätt’s aus dem Sinn geschlagen gern
Doch unabläßig singt mir leise
Das Heimweh seine schlimme Weise
Wo meiner Lieben Gräber stehn
Wo meiner Fulda Wellen gehn
Und dunkle stille Wälder säumen
Bin ich in Nacht- und Tagesträumen
Herr Gott, wen einst mein Leben stirbt
Und seine erste Ruh erwirbt
Laß mich in meiner letzten Wiegen
Daheim im Hessenlande liegen
Es rauschen dann in meine Ruh
Der Fulda Wellen immer zu
Als sänge mir die Mutter wieder
Die alten lieben Schlummerlieder
Text: Karl Altmüller (1861)
Musik: Johann Lewalter