Ich weiß ein Maidlein hübsch und fein
hüt du dich
Ich weiß ein Maidlein hübsch und fein
es kann gar falsch und freundlich sein
Hüt Du Dich,
Hüt Du Dich, vertrau ihr nicht
sie narret dich, sie narret dich
Sie hat zwei Äuglein, die sind braun
Hüt Du Dich !
Sie hat zwei Äuglein, die sind braun
sie säh dich nicht an durch ein Zaun
Hüt Du Dich,
Hüt Du Dich, vertrau ihr nicht
sie narret dich, sie narret dich
Sie hat ein gelb goldfarbig Haar
Hüt Du Dich
Sie hat ein gelb goldfarbig Haar
und was sie redet, ist nicht wahr
Hüt Du Dich
Hüt Du Dich, vertrau ihr nicht
sie narret dich, sie narret dich
Sie hat zwei Brüstlein die sind weiß
Hüt du dich
sie legt’s herfür mit ganzem Fleiß
hüt du dich
Hüt Du Dich, vertrau ihr nicht
sie narret dich, sie narret dich
Sie gibt dir ein Kränzlein fein gemacht
Hüt Du Dich
Sie gibt dir ein Kränzlein fein gemacht
für einen Narren wirst du geacht‘
Hüt Du Dich
Hüt Du Dich, vertrau ihr nicht
sie narret dich, sie narret dich
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Berg und Newber, 68 Lieder, 1550
daher in: Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 445, Strophen 1,2,5, die Strophen 3 + 4 von einem Fliegenden Blatt)
Liederthema: Liebeskummer
Liederzeit vor 1542 - Zeitraum: 16. Jahrhundert
Stichwort:
- Brot Rosen
- ABIS_MUSIC
Anmerkungen:
Textvarianten:
- 2, 4 „Sie werden dich Überwerth anschaun.“ (Sie ficht dich an wohl durch den Zaun.)
Text und Melodie aus dem Liederbuch von 68 Liedern. Nürnberg, Joh. v. Berg und Newber (um 1550 und schon in erster Auflage 1542) Nr. 33. Der vierstimmige Satz daher Liliencron. Leben S. 280. — In den Bergkreyen II. 1547, Nr. 13, daher Nicolai, Alm. I. 112; Wunderhorn I, 207 in. A. 192). ebenso in einem fl. Bl., Nürnb.. Val. Newber „Drey Hübsche Lieder“ (das 3.) hat das Lied noch zwei Strophen mehr: „Sie hat ein gelb goldfarbig Haar, und was sie redt, das ist nicht wahr. Sie hat zwei Brüstlein die sind weiß, sie legts Herfür mit ganzem Fleiß, hüt du dich …“ Nun folgt Schlußstrophe wie oben. — Daselbst heißt 2, 4 „Sie werden dich Überwerth anschaun.“ —
In v. Meusebachs Hs. von 1568, Nr. 8« heißt diese Stelle: „Sie ficht dich an wol durch den Zaun.“ — Ein Fragment der alten Melodie (aus G) bei Schmeltzel 1544. Ouodlib. 8. Bei Knösel. Newe Teutsche Liedlein. Nürnb. 1581 mit selbstkomponierter Melodie. — In Nicolai’s Almanach I. 112 ist die Melodie von Reichardt (daher Kretzschmer II. 469) — Zum Wunderhorntext sagt Goethe: „Reim und Klang des Baudeville sehr gut.“
Zweite Melodie:
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In diesen Büchern:
u.a. in Zupfgeigenhansl (1908, mit Noten, dort unter „Minnedienst“) — Deutsches Lautenlied (1914)