Ich wand mir einst einen Veilchenkranz

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Ich wand mir einst einen Veilchenkranz

Ich wand mir einst einen Veilchenkranz
Bei Mondenschimmer und Sternenglanz
Die Drossel sang und die Nachtigall schlug
Laut klopfte das Herz, das im Busen ich trug

Ach, dacht‘ ich, wenn der Morgen graut
Wird auch mein Kränzchen übertaut
Dann blühen die Veilchen noch einmal so schön
Und werden den Tag über Kühlung mir weh’n

Der Morgen graute, die Lerche schwang
Vom Saatgefilde sich auf und sang
Die Nachtigall schwieg, es fiel der Tau
Und schmückte mit Perlen die Blumenau

Es wogt und wallte das Flammenmeer
Der Morgenröte von Osten her
Ich sah mein Kränzchen vom Strahl umglüht
Ich sah mein Kränzchen, es war verblüht

Da freute mich des Morgens Licht
Mich freute das Lied der Lerche nicht
Ich weint und blickte mit trübem Sinn
Auf meine verwelkten Blumen hin

Ein Lüftchen wehte mir leise zu
Du armer Jüngling, was weinest du?
Was blickst du auf’s Kränzchen mit trübem Sinn?
Was einmal verwelkt, ist auf ewig dahin

„Auf ewig?“ rief ich voll bitterm Schmerz
Und drückte die Blumen an’s bange Herz
Lebt wohl dann! ihr duftet auf ewig nicht mehr
Das Kränzchen hieß Hoffnung; drum weint‘ ich so sehr

Text: Siegfried August  Mahlmann (vor 1826)
Musik: Verfasser unbekannt
in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 463)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1826 : Zeitraum:


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