Ich steh allein in dieser Welt
als wie ein Fels im Meere
ich habe weder Gut noch Geld
hab nicht als meine Ehre
Sturmvögel wild im luft´gen Kreis
das Felsenhaupt umschweben
und Sturmgedanken mich, den Greis
verfolgen durch das Leben
Zum Angriff hört in mancher Schlacht
ich die Trompeten schmettern
und war in dichter Pulvernacht
umzuckt von tausend Wettern
Den Felsen trifft der Wetterstrahl
der Fels bleibt unerschüttert
Mich traf die Kugel ohne Wahl
ich habe nicht gezittert
Besitze weder Weib noch Kind
die Kameraden starben
und meine einz´gen Freunde sind
mir meine tiefen Narben
Verscheucht den Schlaf um Mitternacht
das Brennen alter Wunden
dann denk ich froh an manche Schlacht
an frohe Siegesstunden
Und hätt ich die Erinnerung nicht
von jenen großen Tagen
so könnt´ ich auch den Frieden nicht
den lästigen ertragen
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) —