Ich singe dir mit Herz und Mund

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Ich singe dir mit Herz und Mund
Herr, meines Herzens Lust
ich sing und mach auf Erden kund
was mir von dir bewußt

Ich weiß, daß du der Brunn der Gnad
und ewge Quelle bist,
daraus uns allen früh und spat
viel Heil und Gutes fließt.

Was sind wir doch? Was haben wir
auf dieser ganzen Erd
das uns, o Vater, nicht von dir
allein gegeben werd

Du nährest uns von Jahr zu Jahr
bleibst immer fromm und treu
und stehst uns, wenn wir in Gefahr
geraten, treulich bei

Du strafst uns Sünder mit Geduld
und schlägst nicht allzusehr
ja, endlich nimmst du unsre Schuld
und wirfst sie in das Meer

Du zählst, wie oft ein Christe wein
und was sein Kummer sei
kein Zähr- und Tränlein ist so klein
du hebst und legst es bei

Du füllst des Lebens Mangel aus
mit dem, was ewig steht
und führst uns in des Himmels Haus
wenn uns die Erd entgeht

Wohlauf, mein Herze, sing und spring
und habe guten Mut
Dein Gott, der Ursprung aller Ding
ist selbst und bleibt dein Gut

Er ist dein Schatz, dein Erb und Teil
dein Glanz und Freudenlicht
dein Schirm und Schild, dein Hilf und Heil
schafft Rat und läßt dich nicht

Was kränkst du dich in deinem Sinn
und grämst dich Tag und Nacht?
Nimm deine Sorg und wirf sie hin
auf den, der dich gemacht

Hat er dich nicht von Jugend auf
versorget und ernährt?
Wie manchen schweren Unglückslauf
hat er zurückgekehrt?

Er hat noch niemals was versehn
in seinem Regiment
Nein, was er tut und läßt geschehn
das nimmt ein gutes End

Ei nun, so laß ihn ferner tun
und red ihm nicht darein
so wirst du hier in Frieden ruhn
und ewig fröhlich sein

Text: Paul Gerhardt (1607 – 1676)
Musik: Johann Crüger , 1653
u.a. in: Kinderklänge (1921) — Großheppacher Liederbuch (1947, nur 6. Strophen)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1653 : Zeitraum:

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