Ich saß wohl sonst (einst) im Zecherkreise
und sang so manche lust´ge Weise
Nun lockt mich weder Spiel noch Wein
nun sitz ich lieber ganz allein
Verwundert drein die Freunde schaun
daß ich so seltsam bin
zwei Äuglein braun, zwei Äuglein braun
die liegen mir im Sinn
Schaut´ ich zu tief mal in den Becher
in frührer Zeit im Kreis der Zecher
verdroß am andern Tag mich baß
die Luft beim weingefüllten Glas
Doch euch, ihr Äuglein,stets zu schaun
wär seliger Gewinn
zwei Äuglein braun, zwei Äuglein braun
die liegen mir im Sinn
Zu allen Stunden schau ich gerne
die holden lieben Augensterne
sie wecken in der tiefsten Brust
der Liebe Pein, der Liebe Lust
Vom Morgen bis zum Abendgraun
sing leis ich vor mich hin
zwei Äuglein braun, zwei Äuglein braun
die liegen mir im Sinn
Text: Emil Rittershaus —
Musik: Ferdinand Gumbert —
in: — Liederbuch Postverband (1898) — Der freie Turner (1913) — Sport-Liederbuch (1921) —