Ich möchte wieder träumen in dieser Winternacht

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Ich möchte wieder träumen
in dieser Winternacht
von blauen Felsensäumen
von frischer Blumenpracht
Ich möchte wieder trinken
erlöst aus Gram und Leid
auf sonnverbrannten Zinken
den Hauch der Einsamkeit

O wunderbare Stille
hoch über Berg und Tal
schon blüht die Pulsatille
im ersten Frühlingsstrahl
wie sind die Ostertage
so wonnig und so licht
wenn aus dem dürren Hage
das grün des Weißdorns bricht

Ich möchte wieder grüssen
und sei´s auch nur im Traum
Turmtief zu meinen Füßen
des Waldes Tempelraum
Das ist ein Wipfelrauschen
ein Wogen mild und hehr
ich darf hinunter lauschen
wie auf das heil´ge Meer

Ich darf hinüber schauen
ins fernste Land hinein
des Schwabenlandes Gauen
erglühn im Abendschein
bis daß die Felsenflanken
versinken in der Nacht
und über Erdenschranken
die Sternenwelt erwacht

Text: Eduard Paulus , 1893
Musik: Auf die Melodie von Alt Heidelberg du Feine ()
in Albvereins-Liederbuch (ca. 1900)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1893 : Zeitraum:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:


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