Ich lag und schlief, da träumte mir
ein wunderschöner Traum
es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum
Und bunte Lichter ohne Zahl
Die brannten ringsumher
Die Zweige waren allzumal
Von goldnen Äpfeln schwer
Und Zuckerpuppen hingen dran
Das war mal eine Pracht
Da gab´s, was ich nur wünschen kann
Und was mir Freude macht
Und als ich nach dem Baume sah
Und ganz verwundert stand
Nach einem Apfel griff ich da
Und alles, alles schwand
Da wacht´ ich auf aus meinem Traum
Und dunkel war´s um mich
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
Sag an, wo find´ ich dich?
Da war es just, als rief er mir
Du darfst nur artig sein
Dann steh´ ich wiederum vor dir —
Jetzt aber schlaf nur ein
Und wenn du folgst und artig bist
Dann ist erfüllt dein Traum
Dann bringet dir der Heil´ge Christ
Den schönsten Weihnachtsbaum
Text: Hoffmann von Fallersleben
Nach einer Weise von Job. Friedr, Reichardt
in Hundert Schullieder (1848)