Ich klage hier
dir Echo dir
die Leiden meiner Brust
wo ist wohl sonst ein sanfter Freund
der mit in meine Tränen weint
Wo find ich Ruh
Vertraute du
dir ist mein Leid bewußt
Wenn Mondenschein den stillen Hain
in kühlen Schatten hüllt
und Philomenens schmachtend Lied
aus meinem Herzen Seufzer zieht
und manches Ach, den klagst du nach
vom Mitleid angefüllt
Das Veilchen blüht, die Rose glüht
mir wen´ger schön als sonst
sein Blick verschönerte die Flur
entfernet trauert die Natur
Er flieht mich, umsonst ruf ich
und du rufst nach umsonst
Da er mich haßt liegt Felsenlast
auf diesem Herzen hier
ich lebte nur für ihn allein
war immer ihm und niemals mein
ein warmer Blick
von ihm war Glück
war alles, alles mir
Sucht er zerstreut aus Eitelkeit
die Gunst im Vorgemach
sucht er im finstern Fichtenwald
wo meiner Liebe Aufenthalt
folg überall zu seiner Qual
mein rastlos Bild ihm nach
Treulosigkeit für Zärtlichkeit
hat niemals mich beglückt
und ruhet gleich der Donnerkeil
so rächt doch Armors stärkster Pfeil
den Wankelmut, die Tränenflut
den Seufzer, der erstickt
Text und Musik: Verfasser unbekannt (1788)
Aus der Anleitung zum Selbstunterricht auf der Harmonika von Joh. Chr. Müller ( Leipzig , 1788) 1785 aber schon von Langbein benutzt zum Lied vom ungetreuen Mädchen. Die Melodie ist bereits 1786 gedruckt.
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) – Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)