Ich kenn einen Wahlspruch der Goldes ist wert,
der heisst frisch, fromm, fröhlich und frei;
ihn hat Vater Jahn uns Turner gelehrt,
wir halten ihn heilig und treu.
Wir schwören es mit Herz und Hand,
die Kraft uns zu stählen fürs Vaterland!
Ja, frisch, wie die sonne aus dumpfschwerer Nacht
mit Leben erweckendem Strahl
den Morgen heraufführt in taufrischer Pracht,
in Licht taucht Berge und Tal,
so dringen wir, leicht Turnerblut,
durch Müh‘ und Gefahren mit frischem Mut.
Doch ehren wir fromm auch, dem Ehre gebührt,
nicht pochend auf eigene Kraft;
die unseren Bund bis hierher geführt,
die vor uns gewirkt und geschafft.
Sie sollen uns für alle Zeit
als Vorbild umschweben in Freud und Leid.
So lange kein düsteres Wetter uns droht,
die Zeit uns kein Unheil gebracht,
so lange der Mägdelein Lippen noch rot
und freundlich ein Auge uns lacht,
geniessen wir in Fröhlichkeit
die rosigen Jahre der Jugendzeit.
Doch türmen am Himmel sich Wolken auch schwer
und ziehen Gefahren herauf
dann wogt es im Herzen uns heilig und hehr
das Vaterland rufet „Frisch auf“
Dann setzen wir das Leben ein
den Feind zu besiegen und frei zu sein</ß>
Text: R. Krebs , um 1885,
Musik: W. Bade bzw. Ick weit einen Eickboom
in Hamburger Jugendlieder (1922, trad) — Volker (ca. 1927, Bade)
siehe auch Friedrich Ludwig Jahn