Ich kenn ein Auge, das so mild
und glänzet wie ein Sternenbild
So hold auf mich hernieder sieht
und mich hinauf zum Himmel zieht.
Dort prangt ein Stern, so hell und rein
wie jenes Auge Sonnenschein
Du liebes Aug, du heller Stern
Du bist mir nah und doch so fern
Dies Aug ist süß und veilchenblau
Drin spiegelt sich der Tränentau
Und wenn ich dieses Auge seh
Erfüllt mich Lust, erfüllt mich Weh
Versenken möcht ich mich hinein
In dieses Auge Sonnenschein.
Schließt einmal dieses Auge sich
Dann wird es ewig Nacht für mich
Wenn dieser Stern mir nicht mehr lacht
Dann wird es ewig für mich Nacht
Diese beiden Sterne hold
Sind Morgenglanz und Sonnengold
Du liebes Aug, du heller Stern
Du bist mir nah und doch so fern
Du liebes Aug, du heller Stern
Du bist mir nah und doch so fern
Text: E. M. Uettinger – oder Oettlinger ?
Musik: A. Reinardt – auch: Ferdinand Gumbert
u. a. in: — Liederbuch Postverband (1898) — Großes Volks-Liederbuch (ca. 1900) — Wandervogel-Album (1920)