Ich hör eine wunderliche Stimm:
Kuckuck
Von Fern im Echo ich vernimm:
Kuckuck
So oft ich diese Stimm anhör
Macht mirs allmal noch Freude mehr
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Den Vogel muß ich treffen an
Kuckuck
Weil er so lieblich singen kann
Kuckuck
Sollt ich den Wald auf alle Seit
Und auch die Büsche auslaufen heut
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Was schau ich dort im grünen Gras?
Kuckuck
Ist es ein Fuchs oder ists ein Has?
Kuckuck
Ich weiß nicht soll ich schießen drein
Oder soll ichs noch lassen sein?
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Ich bin zwar ein gut Jägersmann
Kuckuck
Und traue mich doch nicht heran
Kuckuck
So ein gar junges schönes Tier
Hab ich noch nicht getroffen hier.
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Weil nun das Schießen Jägers Brauch
Kuckuck
So will ich endlich schießen auch
Kuckuck
Mein Büchsen die sind schon geladen
Daß dirs nicht mög am Leben schaden
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Nun liegst du Vogel getroffen hier
Kuckuck
Komm immerfort in mein Revier
Kuckuck
So oft ich dich im Wald erblick
So schieß ich dich im Augenblick.
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Der Vogel hat mich recht erfreut,
Kuckuck
Ums Pulver ist mirs gar nicht leid
Kuckuck
Wenn ich ihn nur vermerken tue
So schrei ich’m den Namen zu
Kuckuck Kuckuck Kuckuck
Text: Verfasser unbekannt
„Der geschossene Kuckuk“, in: „Sieben Neue Schöne Lieder“ Gedruckt in diesem Jahr 1757 ein fliegendes Blatt in 8° Achims v Arnim Sammlung enthält das Lied als fünftes. Böhme schreibt im 2. Teil von Deutscher Liederhort (1893, zu Nr. 756a „Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“): „Die Melodie des Abschiedsliedes wurde vielfach benutzt, z, B. zu: „Ich hör ein wunderliche Stimm, Guckuk! von fern im Walde man so vernimmt, Guckuk! (Jägerlied bei Nicolai I, 1777 , S. 1 — Erlach II, 118).
Auch in: Feiner Kleiner Almanach (1777) — Des Knaben Wunderhorn – Der Kinder Lustfeld (stark gekürzt) —