Ich hör ein schlicht Soldatenlied

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Ich hör ein schlicht Soldatenlied
von draußen her erklingen
ein Lied, das durch die Seele zieht
wie Lenz und Lerchensingen
Es singt und klingt den ganzen Tag
es tönt zu jedem Stundenschlag
es summt im Schlaf in meinen Ohren
und folgt mir in der Träume Land
Dem Kaiser Wilhem haben wir´s geschworen
dem Kaiser Wilhelm reichen wir die Hand

Ich seh des Schlosses weißen Saal
in Deutschlands großer Stunde
Der Kaiser sprach! Wie heller Strahl
sein Auge geht die Runde
Zum Throne schreiten freudig dann
die großen Führer Mann für Mann
ein Handschlag nur, kein Wort verloren
der Treue Siegel Bund und Band
Dem Kaiser Wilhem haben wir´s geschworen
dem Kaiser Wilhelm reichen wir die Hand

Die schmucken Krieger ziehen aus
zum Kampf und Sieg und Ehre
Am Helme prangt ein Blütenstrauß
ein Sträußlein am Gewehre
Es tönt und dröhnt ihr Schritt und Tritt
und Sang und Klang zieht immer mit
Hinaus, hinaus zu allen Toren
hinein, hinein in Feindesland
Dem Kaiser Wilhem haben wir´s geschworen
dem Kaiser Wilhelm reichen wir die Hand

Und überall in Dorf und Stadt
ergreift´s die blonden Buben
was Beine nur zum Laufen hat
läßt Haus und Hof und Stuben
Von Holz die Säbel, das Gewehr
doch stramm im Takt marschiert das Heer
als wär´s den Bürschlein angeboren
dazu das Lied so wohlbekannt
Dem Kaiser Wilhem haben wir´s geschworen
dem Kaiser Wilhelm reichen wir die Hand

Es klingt ein schlicht Soldatenlied
in allen deutschen Gauen
Ein Sang, der durch die Seele zieht
wie frohes Lenzvertrauen
Wo der Soldat, der Mann der Tat
der alten Rat, die junge Saat
sich solchen Wahlspruch auserkoren
da dringt kein Feind ins Vaterland
Dem Kaiser Wilhem haben wir´s geschworen
dem Kaiser Wilhelm reichen wir die Hand

Text: Wilhelm Räderscheid – die letzten beiden Zeilen einer jeden Strophe beziehen sich auf dieses Soldatenlied
Musik: K. Niemann –
in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —


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