CDs und Bücher mit Ich hatt einen Kameraden:
Anmerkungen zu "Ich hatt einen Kameraden"
Silcher formte die Melodie des Volksliedes „Ein schwarzbraun Mägdelein hat einen Feldjäger lieb“ um und passte sie dann dem Versmaß Uhlands an. So wurde aus dem 3/4 ein 4/4 – und aus der Klage über die Untreue der Soldaten gegenüber ihren Frauen, die schwanger „sitzen“ gelassen werden wurde ein Loblied auf ihre Treue gegenüber Vaterland und Kameraden.
Ein Gedicht namens „Rewelge“ in „Des Knaben Wunderhorn“ soll Ludwig Uhland zu diesem Gedicht angeregt haben. Es entstand 1809 anläßlich der Tiroler Freiheitskriege (Andreas Hofer). Abgedruckt 1812 in „Der deutsche Dichterwald“ von Friedrich Silcher (1789-1860), einer der bedeutendsten Sammler deutscher Volkslieder.
Seit dem verlustreichen Krieg von 1871 wurde „Ich hatt einen Kameraden“ immer häufiger bei offiziellen Trauerfeiern gespielt, seit dem mindestens so verlustreichen 1.Weltkrieg war es Bestandteil des militärischen „Abschiedszeremoniells“, eine Tradition, die auch die Bundeswehr übernommen hat.
Das Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der fünften Klasse vorgeschrieben ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912) und war neben vielen ähnlichen Liedern Teil der Kriegserziehung im Kaiserreich .
In Gesellenfreud (1913) wird mit Noten auch eine Art Refrain angeführt, der nach jeder Strophe gesungen wird, und eventuell aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871 stammt:
Die Artillerie rückt vor, die Infanterie gibt Salven ab
das ganze Jägerkorps rückt aus mit Sack und Pack
Kavallerie muß attackieren, die Franzosen müssen retirieren
die Franzosen müssen sehen daß wir Deutsche Sieger sind
Seit dem ersten Weltkrieg auf jeden Fall auch als ein Marschlied (zB, in — Albvereins-Liederbuch () — , bei dem nach jeder Strophe angehängt wird:
„Gloria, Gloria, Gloria Viktoria,
mit Herz und Hand für´s Vaterland, für´s Vaterland
Die Vöglein im Walde, die sangen so wunder wunderschön
In der Heimat, in der Heimat, da gibt´s ein Wiedersehn“
(In dieser Version als Marschlied — so in Was die deutschen Kinder singen (1914) mit den Angaben „In dieser Fassung Eigentum des Verlags B. Schott´s Söhne , Mainz — werden Melodieteile von „Wo findet die Seele die Heimat der Ruh“ verwendet , so z.B. in Es braust ein Ruf oder Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915))
Während des ersten Weltkriegs auch mit dem Refrain:
Juh ja…..Viktoria…..
Mit Herz und Hand fürs Vaterland.
Die Vöglein im Walde,
Die sangen so wunderschön.
In der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn.
Wer weiß, ob wir uns wiedersehn
Am kühlen Strand der Spree
(Süddeutsche singen: Am grünen Strand des Rheins.) – Diese Fasung von „Ich hatt einen Kameraden“ eingesandt von Lt. d. R. Eugen Hüner , 1. Komp. 4. b. J. R. 33. preuss. Res. Div. , als DVA 106 928 in der Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918)