Ich habe mich wohl unterschrieben
dem König von Preußen getreu zu bleiben
Fideriolala Fideriolala
Hoderiolala driola dralala
Ich dient ihm kaum ein halbes Jahr
Da setzt er mich schon in Todesgefahr
Fideriolala Fideriolala
Hoderiolala driola dralala
Und als ich auf der Schildwach sein
Kommt mir das Desertieren ein
Ich laufe durch ein dicken Wald
so kommen sie mir nach mit aller Gewalt
lch laufe langs ein Bauemhaus
Der Spitzbub sprang zum Fenster hinaus
Sage, mein freund, wo kommen Sie her
Ich glaube, Sie sind ein Deserteur
Da kommen sechs so Simpel daher
Sie binden mich an das Kreuzgewehr
Komm nur her, mein armer Gesell
Mit achtzig will ich dich lassen frei
Text und Musik: anonym – unter dem Titel „Der Achte“ in Verklingende Weisen I – Volkslieder aus Lothringen (1926)
Vorgesungen von Papa Gerné . Melodie aufgenommen von Cl. Weber.
Das Lied war aber auch ein Tanz : Der Achte ! Schon erstaunlich, daß ein so politischer Vorgang mit weitreichenden Konsequenzen für den „Deserteur“, der erst mit „achtzig“ freigelassen werden soll, als Text für einen Tanz diente. Vermutlich konnte sich Papa Gerné in seinem hohen Alter nicht mehr an den richtigen Text erinnern? Kam darin auch die Zahl „Achtzig“ vor? Pinck thematisiert das in den Anmerkungen zu diesem Lied leider gar nicht!
Es ist dies eine Art Contredanse. Es bildeten sich vier oder mehrmals vier paare (acht oder zwölf). Zu vieren sind sie dann gegeneinandergesprungen. Der Bursche nahm das Mädchen bei der Hand; dann gingen sie drei Schritte vorwärts, darauf wieder drei Schritte zurück, liessen sich fahren, sprangen dreimal im Kehr herum, holten sich wieder bei der Hand, sprangen von neuem gegeneinander usw.