Ich hab mir ein Maidlein auserwählt
Dasselbig mir im Herzen wohlgefällt
Von Ehren ist sie hoch zu loben
Mein junges Herz
In Schimpf und Scherz
Muß gar bei ihr vertoben
Dasselbig Maidlein, das ist mein
Soll mir also gesinnet seyn
Mein Herz ist traurig volle
Wieder hinum
Das Maidlein frum
Mich herzlich trösten solle
Am Abend, wenn ich soll schlafen gehn
Nachdem so wird sie’s wohl verstehn
Nehm ich sie freundlich an meinen Arm
An meinen Leib
Sie als mein Weib
Ich als ihr lieber Mann
Und wenn denn solches als geschieht
So zweifelt mir mit nichten nicht
Gott wird sein Segen dazu geben
Drauf daß uns komm
Ein Kindlein fromm
In solchem ehlichen Leben
Wird solches Kind ein Maidelein
So soll Els sein Nahme seyn
Gleich wie man mein liebes Weib tut nennen,
Daß durch die Tauf
Sein Sünd ersauf
Drauf daß es Gott erkenne
Beschehrt mir Gott ein werten Sohn
Bin ich mehr erfreuet von
Also in solcher Gestalte
Sein Nahm christlich
Heissen wie ich
Mit Namen Jorg Grünenwalde
Text: aus H. v. Stromers Familienbuche v. J. 1581.
daher in Des Knaben Wunderhorn III, I46 (a. A. 138)