Ich hab mein Herz zufrieden gestellt
Mir ein feins Meidlein auserwählt
Kein Mann soll mirs nit nehmen
Und kumm ich über tausend Meil
Tröst Gott mich im Ellende
Ich ging mir in ein Stüblein klein
Darin da was die Lieb allein
Wollt freundlich mit mir kosen
Do band sie mir ein Kränzelein
Von Veil und roten Rosen.
Ich nahm den Kranz in meine Hand
Gab ihr mein Trau zu einem Pfand
Von ihr wollt ich nit weichen
Weichstu von mir, rächt’s Gott an dir
Man sind noch wol Deinsgleichen.
Weichstu von mir, rächts Gott an dir
Weichstu von mir, rächts Gott an dir
Nach seinem göttlichen Gefallen!
Wiewol man find viel schöner Kind
Liebst du mir doch ob allen
Nach treuer Sitt ist jetzt mein Bitt
Nach treuer Sitt ist jetzt mein Bitt
Du wollst nit von mir weichen
Wiewol es jetzt die Zeit nit geit
Dass ich kann bei dir bleiben
Wolauf, wolauf, Gelück und Heil
Ich Hab wol überkummen mein Theil
Glück zu, Glück zu mit Freuden!
Hab mir ein Feinslieb auserwählt
Kein Mann sol mirs nit erleiden
Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus der Heidelberger Handschrift, 343, Fol. 84)
in Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 866, „Verlobung durch Kranz und Trau (Geschenk an die Braut)“, ohne Melodie)