Ich geseh mir zwei Falken fliegen
sie fliegen wohl über den Rhein
was tun sie uns bedeuten
den Krieg und teuere Zeit
Der erst tut uns bedeuten
den Krieg und teuere Zeit
Der zweit tut uns bedeuten
der jüngste Tag ist nit weit
Ich geseh mir ein Mädchen reisen
es reiset auf lichter Heid
Da begegnet Ihm Gott der Vater
in seinem schneeweissen Kleid
„Wohin, woher liebes Mädchen
wohin steht dir dein Sinn?
Ich will zu Gott dem Vater
der mir verzeiht mein Sünd“
„Was gehst dann bei ihm machen
was gehst dann bei ihm tun?“
„Ich hab so viel gesündiget
und nie mein Buss getan“
„Hast du so viel gesündiget
und nie kein Buss getan
wird er dir nit verzeihen
er wird dich fahren lan“
„Wird er mir dieselbige nit verzeihen
wird er mich fahren lan
so will ich ihn treulich bitten
Von Herzen rufen an“
„Geht´s dir von Herzen, liebes Mädchen
geht´s dir von Herzen, mein Kind
so bin ich derselbige Vater
der dir verzeiht deine Sünd“
Der Himmel ist zugeschlossen
für uns wird er aufgetan
Darin sind viele Engel
Maria steht voran
Im Himmel ist gut wohnen
Im Himmel ist gut sein
Da lebt man ohne Sorge
und ohne Kreuz und Pein
Im Himmel ist gut wohnen
im Himmel ist alles gleich
Dort kennt man keine vor den anderen
Sei´s Arme oder Reich
O, ihr Toren und Verblendete
was trachtet ihr nach Geld und Gut
der Himmel ist viel schöner
als alles Geld und Gut
Text und Musik: anonym – Volkslied aus Lothringen –
vorgesungen von Frau Marie-Klätt Herbeth . Melodie aufgenommen von Cl. Weber am 11.9.1918
in Verklingende Weisen I (1926)