Ich bin ein lustiger Jägersknecht
schieß auch recht
schieß mir einen goldnen Specht
Dieser Specht trägt goldne Federn
fliegt ins Gebüsch
wenn ich ihn erwisch
schieß ich ihm aufs Leder
Was ein Jäger haben soll
hab ich wohl
all mein Taschen, die sein voll
schönes Pulver, Blei und Kugel
schieß ich so fix
aus meiner Büx
nach diesem Vogel
Ich ging die Linden hin und her
mit Gewehr
wollt‘ auch sehn, was da passier
Aber da war nichts zu finden
hier und dort
an jenem Ort
bei den Linden.
Ich ging vor der Kammertür
mit Plaisier
wollt auch sehn was da passiert
Sie hebt das Röcklein in die Höh
vor ihrem Bett
stund sie ganz nett
und jagt die Flöh´
Hat sie mir kein Wort gesagt
von der Jagd
hätt so gerne mitgemacht
solt mich alles nichts verdrießen
und sollt ich auch
die ganze Nacht
kein Wildbret schießen
Als die Jagd nun war getan
fing sie an
Mutter, schaff sie mir ein Mann
Einen Mann von zwanzig Jahren
jetzt ist Zeit
wo mich´s erfreut
nach Lieb zu fahren
Krieg ich dann noch keinen Mann
fang ich an
fang ich andre Wirtschaft an
Fang ich an das schöne Leben
und sag: Gut Nacht!
Mein Jungfrauschaft muß ich aufgeben
Text und Musik: unbekannt – Dieses erotische Jägerlied, stammt aus Theres / Unterfranken und ist veröffentlicht bei Fr. W. Frh. von Ditfurth , Fränkische Volkslieder Bd. 2, Leipzig 1855, S. 221 f., Nr. 290 „Jagdabentheuer“. Das Lied ist im gesamten deutschen Sprachraum weit verbreitet. Es ist eine jüngere, etwa Anfang des 18. Jhs. entstandene Seitenform, zu dem älteren Lied „Einstmals ging ich auf die Jagd“ ( mit Anmerkungen in Erotische Lieder aus 500 Jahren ).
auch in: Deutsches Jägerliederbuch (1951)
7.