Ich bin ein armer Schleifermann
ach liebe Leutchen, hört mich an
Ich hab mir ein Weib genommen
Bin dadurch in’s Pech gekommen
O, helft teure Leute mir
Nur von diesem Murmeltier
Des Morgens so um Uhre zehn
Da läßt sie sich erst endlich sehn
Fragt mich dann, was sie soll kochen
Setzt mir vor statt Fleisch dann Knochen
Dimm ist sie als wie ein-Schaf
Und ihr Liebstes ist der Schlaf
Um fünf Uhr kriecht sie aus der Bucht
Und dann fühl ich des Knüppels Wucht
Sucht dann Geld in meinen Taschen
Trägt es fort, um’s zu vernaschen
Kommt im Tritt nach Hause dann
So daß sie kaum laufen kann
Will ich des Abends schlafen gehn
muß ich mich erst nach Stroh umsehn
Die Betten sind von Federn leer,
Ein Strohsack existiert nicht mehr
Ich bin ein geplagter Mann
O, nehmt euch doch meiner an
Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus Berlin, um 1871