Ich bin der letzte Gast im Haus
Komm leuchte mir zur Thür hinaus
Und bieten wir uns gute Ruh
So gieb mir einen Kuß dazu
Du schenktest heut mir trüben Wein
In meinen letzten Becher ein
Ich schalt dich nicht und trank ihn aus
Ich war ja letzter Gast im Haus
Mir gegenüber saßest du
Es fielen dir die Augen zu
Ich dacht Sie wünscht dich wohl hinaus
Du bist der letzte Gast im Haus
Ich bin der letzte Gast im Haus
Der schöne frische Rosenstrauß
Den ich dir gab beim ersten Glas
Hängt dir am Busen welk und blaß
Nun gute Nacht Nun gute Ruh
Und morgen früh wann öffnest du
Ich bin der letzte Gast im Haus
Und eh es dämmert wandr ich aus
Ich bin der letzte Gast im Haus
Den letzten Tropfen trink ich aus
Setz mir mein grünes Glas beiseit
Zerbräch’s ein andrer thät mir’s leid
Text: Wilhelm Müller (vor 1827)