Ich armes Häselein im weiten weiten Feld
wie wird mir doch so grausam nachgestellt
Bei Tag und auch bei Nachte
da tut man mir nachtrachten
man stellt mir nach dem Leben mein
wo bleib ich armes Häselein
Ich eß ja nur ein Gräslein grün
was kann denn das für Schaden tun
ch pflücke nur ein Blättichen
daran tu ich mich sättigen
ich trinke das Wasser aus meinem Revier
und gehe dann wieder in mein Quartier
Und kriegen mich dann die Hunde zu sehn
muß ich ein Gänglein mit ihnen gehn
durch hohe Berg und tiefe Tal
da jagt man Marten überall
dann ruft der Jäger Hei hopsasa
du hast verspielt Victoria
Und greift mich dann am End das Wind
der Jäger mich an sein Sattel bindt
wohl an dem großen Prangen
da muß ich Marten hangen
da schlicker und schlacker ich hin und her
als wenn ich ein Dieb vom Galgen wär
Kriegt mich die Köchin dann zur Hand
hängt sie mich Marten an die Wand
das Mädchen kommt gegangen
die Herren tut verlangen
sie saßen sie aßen alle frisch
sie hatten ein gebratnen Hasen aufm Tisch
Darum ihr Brüder insgemein
so viel wir in dem Walde sein
entlaufet vor dem Jäger
entfliehet vor dem Schläger
entlaufet eilet und säumet euch nicht
Nun gute Nacht lieber Marten spricht
Diese Fassung : mündlich aus Würtemberg um 1805
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 57d)