I bin halt in Kuahtuttnmichl sein Bua

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I bin hält in Kuahtuttnmichl sein Bua,
Essn und trink n, dös tua i mir nia gnua.
Mir tuat’s in Mägn gräbn
Heint möcht i Knödl häbn
Und wenn mein Väter elfaläutn  tuat
O, seil is guat.

Zu Mittag, da iß i von drei Maßl Meahl äft in Blent
A drei, vier Pfund Kas derzua,
Nor scheint mer, i hän völli gnua
Und wenn’s a so kaselen tuat,
O, seil tuat guat.

Nämittäg, da geah i’s mit da Viechdirn in’s Moos
Und wenn mar so beinänd sein, werd’s kurios.
Aft legn mar uns in’s Gras hinein,
Ah, da is’s gär so fein
Und wenn dö Viechdirn so färzn tuat,
O, sell tuat guat.

Dö Bauernmadler, dö sein mer hält alleweil zu keck
Dö habn die Wadler meistens voll Dreck.
Dö Städtmadler sein gär so fein,
Dö häbn dö Wadeier rein
Und wenn man hält weiter auduschaugn  tuat
O, sell tuat guat.

Text und Musik: Verfasser unbekannt , Eisaktal in Tirol
Anmerkungen: elfaläutn =  Zu Mittag läuten / sell = das / Blent = Knödel aus Buchweizenmehl  / nor = nachher / kaselen = nach Käse aufstoßen, riechen
in: Emil Karl Blümml. Schamperlieder, 1908

Liederthema:
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Orte:

500 Jahre Bauernkrieg

Wessen Erde ist die Erde ?
Wessen Welt ist die Welt?

Die Grenzgänger spielen Lieder und Texte aus dem Bauernkrieg von 1524/1525 und ziehen die Parallelen bis in die heutige Klimakrise. Lieder aus der bedeutenden Sammlung “Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters” von Wolfgang Steinitz (1954/1962) und Songs von Bertolt Brecht treffen auf Geschichten des legendären Bundschuh-Führers Jos Fritz, Passagen aus den Reden Thomas Müntzers und aus den Memminger Artikeln, der frühesten gedruckten Erklärung der Menschenrechte von 1525. (Weitere Infos)


CDs und Bücher mit I bin halt in Kuahtuttnmichl sein Bua: