I bin a Steirabua

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I bin a Steirabua

I bin a Steirabua
und hab a Kernnatur
I mach ja gwiß koa Schand
meim schöna Steirerland
Denn in da Steiermark
da san d´Leut groß und stark,
san wia die Tannabaam
bei uns dahoam

I bin´s a Steirabua
hab z’rissne Strümpf und Schuach,
a lukats G´wandl oun
schau aus wia a Bettlmoan.
an Hunger wia a Stier
koan Kreuzer Geld bei mir.
so san mas stet´s beianand
im Steirerland.

Wann i auf d’Alma geh
im feschen Steiragwand,
grean eingfaßt is da Rock
so tragt mas in meim Land.
Dazua an Almastock
in meina rechten Hand,
a Birerl a dazua
so sam mas gwohnt.

Wenn i zum Deandl geh
und steh vor ihram Haus,
sie lachts mi freindli o
und kummt zu mir heraus,
sie fallt ma um an Hals
und sagt ma staad ins Ohr:
Du bist mei liaba
liaba Steirabua.

Text: Franz Kieslinger?
Musik Franz Blümel ?
aus der Steiermark, Österreich
u.a. in: Zupfgeigenhansl (1908)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1894 : Zeitraum:
Orte:

CDs und Bücher mit I bin a Steirabua:

Anmerkungen zu "I bin a Steirabua"

Einge Zitate zum Hintergrund dieses Liedes:

  • „Von dem heimischen Componisten Herrn Franz Blümel, einem der berufensten und hervorragendsten Nachfolger J. E. Schmölzers, ist jüngst wieder eine neue originelle musikalische Schöpfung in Druck erschienen: Es ist dies der, dem Vereine der deutschen Steirer in Wien gewidmete, Männerchor „Da lustige Steirabua“, welcher sich durch den gutgetroffenen Volkston und seine kernige Frische auszeichnet. Der im Verlage von Franz Pechel in Graz heraus gegebene Chor – auch als Soloquartett – wird vermutlich bald jene Popularität genießen, welcher sich die meisten Compositionen Blümels zu erfreuen haben“ (Grazer Morgenpost, 28. November 1894)
  • Volkslieder aus der Steiermark, ausgewählt u heraus gegeben v JN Fuchs u Franz Kieslinger, Augsburg Lampart 1895, 127. Seiten, nur Texte
  • In der slovenischen Stadt Celje, die zum Ende des 19. Jahrhunderts zu Österreich gehörte und Cilli hieß,  sollte im Bundesland Steiermark ein slovenisches Untergymnasium errichtet werden. Am 2. September 1894 kommentierte das „humoristische Volksblatt“ Kikeriki zu Nachwahlen in der Stadt:
    „Die Deutschnationalen Steiermarks sträuben sich natürlich mit allen Kräften dagegen, um den deutschen Charakter dieser Stadt zu bewahren. Die Liberalen, aber welche die Wahrung des Deutschtums in ihrem Programm stehen haben und sich jahrelang speziell in Böhmen als deutschnationale Heißsporne gerierten, vermieden es bisher in dieser Frage offen Stellung zu nehmen […] Das verzeiht ihnen die deutsche Bevölkerung Steiermarks […] nicht, und deshalb werden sie dort wahrscheinlich eine neue Niederlage erleiden.
    Wir freuen uns aber, daß sich die Söhne der schönen grünen Mark endlich aufraffen und die Juden-Liberalen, welche also ihre nationalen Interessen vertreten, hinauswerfen. Das schöne Volkslied vom Steirerbuam wird, wenn dies nachdrücklich und schonungslos geschehen ist, auf folgende Art politisch varieirt werden können:I bin a Steirerbua
    Und hab a Kernnatur
    Des aber macht’s nur Schand
    Mein liaben Steirerland
    Drum mag i a auf Ehr
    Kan Liberalen mehr
    s muaß christlich deutsch und frei
    Da Steirer sei

Abweichungen im Text

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Trutzliad

A Steirabua bin i
Und dös is mei Stulz
Denn in steirisch n Land
Da wachst a guat’s Hulz
Und mi g freut’s in mein Sinn
Daß ia Steirabua bin

An Gamsbort am Hüatl
Und Hirschknöpf am Rock
I sing wiar a Fink und I raff wiar a Bock
Hon an Wuchs wiar a Bam
Bin z‘ Aussee daham

Z’hechst ob n af da Olma
Da hon i an Schotz
Zwo Reih weißi Zandla
Und Rehaug n hot s
Wia s hoaßt sullt i sog n?
Geh suach s ast konst s frog n

Hans Fraungruber (Wien)
in: An der schönen blauen Donau, 11. Heft. 1891

"I bin a Steirabua" in diesen Liederbüchern