Husaren sind gar wack’re Truppen
und jedermann ist ihnen hold
von außen zierlich wie die Puppen
doch kerngediegen wie das Gold
Ja, steht die Welt nach tausend Jahren
so leben sicher noch Husaren
Schon als Herr Jupiter regierte
Bellona Kriegesfürstin war
Gott Zeus den Krieg mit Blitzen führte
hieß Mars sein erster Feldhusar
Und bis auf unsre Zeiten waren
die größten Helden stets Husaren
So weit die Kriegstrompete schallet
so weit der Himmel blau noch ist
wo nur ein Feuerröhrchen knallet
braucht man Husaren Mut und List
Des Feindes bitt’re Klagen waren
so lang‘ es Kriege gab, Husaren
Gilt es den Kampf mit Türkenbanden
mit Mamelucken, Teufelsbrut –
Husaren machen sie zu Schanden
weil ihre Klinge nimmer ruht
Man könnte sich Kanonen sparen
vermehrte hübsch man die Husaren
Husaren sind gar schlimme Gäste
so leicht wird sie der Feind nicht los
In off’ner Schlacht, im Felsenneste
und liegt es in der Erde Schoß
treibt man den stärksten Feind zu Paaren
am sichersten durch die Husaren
Doch nicht allein im Rossestampfen
im Waffentanze, wohl bekannt
auch wo die vollen Bohlen dampfen
sind die Husaren bei der Hand
Die allerstärksten Trinker waren
die immer durstigen Husaren
Husaren sind auch Liebeshelden
sie treiben gern mit Weibern Scherz
und wenn sie sich als Bräut’gam melden
so schlägt Chamade jedes Herz
Die besten Ehemänner waren
seit Olims Zeiten die Husaren
Kein Wagstück, seit eins existierte
gibts, das nicht ein Husar bestand
Ja selbst ein Kriegsschiff attackierte
einst ein Husar am Ostseestrand
Die größten Wagehälse waren
auf dieser Erde die Husaren
Auf die Husaren könnt ihr bauen
Sie halten treu an Ritterpflicht
Husaren fürchten nichts, und grauen
selbst vor dem dreimal „W“ sich nicht
Bei Würfeln, Wein und Weibern waren
allzeit zu Hause die Husaren
Genug, im Frieden und im Kriege
bei Regen und bei Sonnenschein
vor, während und noch nach dem Siege
bei Feind und Freunden, Mädchen, Wein
sind die beliebtesten der Scharen –
sie sollen leben! – die Husaren
Text: Karl von Decker (Pseudonym von Adalbert vom Thale, um 1815)
Musik: Carl Maria von Weber
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, nur 4 Strophen)