Horch auf du träumender Tannenforst

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Horch auf, du träumender Tannenforst
horcht auf, ihr blühenden Hecken
du Specht am Stamm, du Falk im Horst
ihr Rehe in euren Verstecken
du grüne Eidechs auf dem Stein
du Eichhorn in den Zweigen
das schönste Mädel Land aus Land ein
das gab sich mir zu eigen

Der eine brachte ihr Blumen dar
mit seidenen Bändern umschlungen
ein anderer Steine und Perlen gar
ein dritter hat sie besungen
Da kam ein fahrender Gesell
nicht hat er Geschmeide geboten
er hat ihr geschaut in die Äugelein hell
und geküßt ihre Lippen, die roten

Erst hat sie geweint, dann hat sie gedroht
am Ende mich fest umschlungen
es hat der sehnenden Minne Not
ihr Herz zu meinem gezwungen
Und wäre des Reiches Herrlichkeit
vom Kaiser als Tausch mir beschieden
ich spräche: Herr Kaiser, Ihr tut mir leid
geht weiter, Herr Kaiser, in Frieden

Nun rausche lauter, du Wasserfall
stimm ein in meine Freude
schwingt eure Glocken und Glöckchen all
ihr bunten Blumen der Heide
singt eure schönsten Melodein
ihr Finken auf den Zweigen
Das schönste Mädel Land aus Land ein
das gab sich mir zu eigen

Text:: Rudolf Baumbach – vor 1878 (1840—1905)
Musik:  Ludolf Waldmann bzw Max von Weinzierl bzw Bernhard Pompecki – 1899 (1850—1912)

in: Allgemeines Deutsches KommersbuchDes Rennsteigwanderers Liederbuch (1907)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1878 : Zeitraum:
Schlagwort:


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