Hoffe, Herz, nur mit Geduld
endlich wirst du Rosen brechen
O dein Vater ist voll Huld
kindlich darfst du zu ihm sprechen
auf dein gläubiges Vertraun
wird er gnädig niederschaun
Wolken kommen, Wolken gehn
bau auf deines Gottes Gnade
Zu der Freude Sonnenhöhn
führen stürmisch dunkle Pfade
doch ein treues Auge wacht
zittre nicht in Sturm und Nacht
Ankre du auf Felsengrund
schwinge dich zu Gottes Herzen
mach ihm deine Leiden kund
sag ihm deine tiefsten Schmerzen
Er ist gütig und erquickt
jedes Herz, das Kummer drückt
Fass im Glauben kühnen Mut
Kraft wird dir dein Helfer senden
mit der Hand, die Wunder tut
wird er deine Leiden enden
Er ist lauter Lieb und Huld
Hoffe, Herz, nur mit Geduld
Text: Siegfried August Mahlmann (1806)
Musik: mehrfach komponiert
Volkstümliche Lieder der Deutschen (1894)
Gedicht von Mahlmann 1806 Zuerst in Beckers Jahrbuch zum geselligen Vergnügen für 1807, S 277. Das Lied wurde mehrfach komponiert und als Chorarie in Stadt und Land gesungen. Die vorstehende Melodie war in Thüringen um 1820-40 bekannt.