Hört ihr nicht das Glöcklein schallen
übers ganze Dörfchen hin
daß die frommen Beter wallen
und zur Kirche eilig ziehn
Glöcklein, Glöcklein süßes Rufen
deine Stimme hör ich gern
denn an des Altares Stufen
rufst du uns am Tag des Herrn
Glöcklein ruft in aller Frühe
guten Morgen mir schon zu
läutet nach des Tages Mühe
mich zur süßen Abendruh
seine Stimme mahnet alle
ehe man zu Bette geht
daß ein Christ für alle Male
beten soll sein Nachtgebet
Glöcklein von des Turmes Höhe
läutet in mein Herz hinein
und es wird mir gar so wehe
´s muß ein eignes Läuten sein
Ach das ist das Grabgeläute
siehst ja dort die Totenbahr´
die trägt man zu Grabe heute
die uns lieb und teuer war
Glöcklein, liebes Glöcklein läute
einst auch meine Seele aus
läute sie zur ew´gen Freude
in des Himmel Gotteshaus
Tröste dann auch meine Lieben
läute ihnen Trost ins Herz
Sollen sich nicht so betrüben
denn ich zieh ja Himmelwärts
Text und Musik: anonym ? als Volkslied bezeichnet
ein typisches Christliches Agitationslied für Kinder, in dem die Glocke scheinbar ein eigenständiges Wesen ist. Die Hand, die die Glocke läutet, wird nicht sichtbar gemacht, die Inszenierung soll nicht sichtbar sein.
in Alpenrose (1924, Liederbuch katholische Mädchenvereine Österreichs)