Hört die Lerche, sie singt
hoch in den bläulichen Lüften
über den grünenden Triften
tönet ihr Lied. Wie erklingt
ihre melodische Brust
uns zur Freude und Lust
Seht die Lerche, sie steigt
Hoch in den himmlischen Räumen
ruft sie den schlummernden Keinem
„Grünet, der Winter entfleucht!“
Und aus dem fruchtbaren Schoß
sprossen Halme und Moos
Seht die Lerche, sie schwingt
lustig ihr braunes Gefieder
und auf die Knospen hernieder
schauet sie freundlich und singt
WKrönet das liebliche Grün!“
Und die Knospen erblühn
Hört die Lerche, sie schwebt
über der Erde Gewimmel
preisend und dankend gen Himmel
„Menschen“, so singt sie, „erhebt
über die staubige Bahn
eure Herzen hinan!“
Text: Friedrich Wilhelm Krummacher (1796-1868)
Musik: Johann Karl Gottfried Loewe (1796-1869) , 1826
in “ Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten “ – 1912