Höret wie die Wachtel in Freuden dort schlägt
Walte Gott, walte Gott
Gib nur keinen Schauer, sie sagt
Flieget von einem zum andern grünen Feld
und uns den Wachstum der Früchte vermeldt
und uns beim Sonnenschein gar freundlich vermahnt
Danket Gott, danket Gott
für die schönen Früchte der Flur
Morgens sie ruft, eh der Tag noch anbricht
Guten Tag Guten Tag
Wartet der Sonnen ihr Licht
Ist sie aufgangen, so jauchzt sie vor Freud
Schüttert die Federn und trocknet den Leib
Wendet die Augen dem Himmel hinzu
Dank sei Gott, Dank sei Gott
Der du mir geben die Ruh
Blinket der fühlende Tau auf der Heid
Werd ich naß, werd ich naß
Zitternd sie balde ausschreit
Flieget der Sonne entgegen und bitt
Dass sie ihr teile die Wärme auch mit
Laufet zum Sande und scharret sich ein
Hartes Bett, Hartes Bett
Sagt sie und legt sich darein
Kommt nun der Waidmann mit Hund und mit Blei
Fürcht mich nicht, Fürcht mich nicht
Liegend ich beide nicht scheu
Steht nur der Weizen und grünet das Laub
Ich meinen Feinden nicht werde zu Raub
Aber die Schnitter, die machen mich arm
Wehe mir, Wehe mir
Dass sich der Himmel erbarm
Kommen die Schnitter, so ruft sie ganz keck
Tritt mich nicht, Tritt mich nicht
Liegend zur Erde gestreckt
Flieht von geschnittenen Feldern hindann (= hinweg)
Weil sie sich nirgends verbergen mehr kann
Klaget: Ich finde kein Körnlein darin
ist mir leid, ist mir leid
Flieht zu den Saaten dahin
Ist nun das Schneiden der Früchte vorbei
harte Zeit, harte Zeit
Schon kommt der Winter herbei
Hebt sich vom Lande, zu wandern nun fort
Hin zu dem andern, weit fröhlichern Ort
Wünschet indessen dem Lande noch an
B’hüt dich Gott, B’hüt dich Gott
Flieget in Frieden bergan
Text und Musik: Verfasser unbekannt (um 1770)
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)