Höret, was ich euch erklär
Wo kommt denn der Ehstand her?
Merkls auf mit Fleiß:
Er kommt von keines Menschen Gedicht
Gott selber hat ihn eingericht’t
Im Paradeis
Da Gott den Adam erschaffen hat
So macht er, dass er schlaft
Tut ihm nicht weh
Er nahm ein‘ Ripp aus Adams Leib
Und schuf ihm gleich daraus ein Weib,
Setzt ein die Eh
Dass Gott der Ehstand angenehm sei.
Weil er bei der Hochzeit sei
Was hat er getan?
Er nimmt den Ehstand hoch in Acht
Weil er aus Wasser Wein gemacht.
Zu Canaan
Paulus spricht den Ehstand gut
Den Eheleuten sagen tut
Die Seligkeit zu
Wenn man ihn hält und fürcht auch Gott
Und tut auch halten sein‘ Gebot
So sei es schon genug. ,
Wie man den Ehstand halten soll
Das kann leicht ein Jeder wohl
sich bilden ein
Dass allezeit die ehlich Pflicht
Wie man’s‘ vor dem Altar spricht
Muß gehalten sein.
Eine Bitt hab ich, ihr Hochzeitsgäst
Dass dies das Brautvolk nicht vergeß
Und seid so gut
Verrichtet vor sie ein Gebet
Dass sie den Ehstand recht antret‘
Und halten tut
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus Wendelsheim in Schwaben: Birlinger, schwäbische Volkslieder Nr. 18. Text hier metrisch etwas zurecht gerückt. — Eine andere längere Lesart aus Wurmlingen, daselbst Nr. 17. Unvollständig aus der Schweiz, bei Tobler I, S. 155.
Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 867b)