Hoch vom Himmel her strahl ein heller Schein
auf die Erde nieder mir ins Herz hinein
Vom Gebirge her strahlt es klar und licht
aber meine Tränen trocknen nicht
O du mein stilles Tal und du mein Heimatland
seh´n wir uns denn noch ein einz´ges Mal?
Wo der Holder blüht und wo die Drossel sang
wo von fern und nah die Abendglocke klang
ging ich heimlich mit dir Hand in Hand einher
aber ach mein Herz ist mir so schwer
O du mein stilles Tal und du mein Heimatland
seh´n wir uns denn noch ein einz´ges Mal?
Oftmals saßen wir zusammen am schönen Rain
lauschten auf den Kuckucksruf im nahen Hain
Vogelsang und lauer Lüfte lindes Weh´n
die so oft an mir vorüberziehn
O du mein stilles Tal und du mein Heimatland
seh´n wir uns denn noch ein einz´ges Mal?
Wenn das Klosterglöcklein läut´t um Mitternacht
hab so oft an dich mein fernes Lieb gedacht
aus dem Fenster schaut des Vaters greises Haupt
alles, alles hat man mir geraubt
O du mein stilles Tal und du mein Heimatland
seh´n wir uns denn noch ein einz´ges Mal?
Text und Musik; Verfasser unbekannt –
Lied eines Vertriebenen nach dem Ersten Weltkrieg ?
Wie´s klingt und singt (1936) —