Was ist ein Volkslied?

Verschiedene Definitionen des Volksliedbegriffs, je nach dem. von welchem Standpunkt aus man die Sache betrachtet.

  1. Das Volkslied wird vom werktätigen Volke getragen, das an seiner Gestaltung schöpferisch teilnimmt, mitarbeitet. Ohne diese Mitarbeit gibt es meines Erachtens kein Volkslied. Die Teilnahme oder Mitarbeit drückt sich am untrüglichsten und eindeutigsten in den Varianten aus, im Umsingen, in der ständigen Bereitschaft, ein Lied einer neuen Situation oder neuen Stimmungen entsprechend umzugestalten, ohne sich um die Autorität eines Vorbildes zu kümmern. Durch diese Mitarbeit wird das Unvolkstümliche, Untypische abgeschliffen und kommt der allgemeingültige Charakter der Volksdichtung zum Ausdruck.Die Frage der unmittelbaren Entstehung oder Herkunft von Text und Melodie ist dabei nicht entscheidend.“ (Wolfgang Steinitz, 1954)
  2. „Ich glaube, es ist an der Zeit, den Nebel auseinander zu blasen, mit dem die Romantiker und die völkischen Ideologen unsere Volkslieder umgeben haben. Wir müssen diesen Begriff endlich berichtigen. ‚Deutsche Volkslieder‘ haben weder mit ‚Volksseele‘ noch mit ‚ewigen Werten‘ etwas zu tun. Es sind einfach Lieder, die den ganzen Aspekt menschlichen Lebens umfassen, von der äußersten Sentimentalität bis zur harten oder derben Darstellung.“ (Peter Rohland, ca 1965)

Siehe dazu auch:

Volksmusik nach Themen

Biographien - Gesang in der Schule - Jazz in Deutschland - Kriegserziehung im Kaiserreich - Kriegslieder - Lied und Erster Weltkrieg - Linktipps - Neuigkeiten - Sedanfeiern - Steinitz Volkslieder - Volkserotik und Pflanzenwelt - Volkslied - Volkslied-Forschung - Verschiedenes - Volksliedbücher - Volkslieder - Volkslieder und ihre Geschichte - Volksmusik Praxis - Weitere Musikseiten - Zeitgeschehen -