Vorwort: Kinderlieder der deutschen Schweiz
Gertrud Züricher (in: Kinderlieder der deutschen Schweiz, 19126)
Die Sammlung ist folgendermassen entstanden: Erstens schrieben mir meine Schülerinnen vieler Jahrgänge auf, was sie wussten und zwar nicht nur von Bern, sondern auch von vielen ändern Orten und Kantonen, wo sie Verwandte hatten oder die Ferien zubrachten. Dann wandte ich mich in unzähligen Briefen und in verschiedenen Artikeln in Fachzeitungen vorerst an die Lehrerschaft der Schweiz. Wenn auch sehr viele nicht antworteten, sind mir doch von ändern reiche Beiträge zugekommen. Besonders wertvoll waren mir auch die Beiträge mehrerer Seminarien (Bern, Hofwil, Chur, Kreuzlingen), da ich so Beiträge aus den verschiedensten Gegenden der betreffenden Kantone bekam. Daneben schrieb ich an alle möglichen Adressen, die man mir angab, ausführliche Briefe, in denen ich erklären musste, was ich wünschte.
Jahrelang halte ich bloss mit dieser Sammelarbeit zu tun, und die wäre mir über den Kopf gewachsen, wenn mir nicht damals mit Anregung von Herrn Prof. Singer der Bundesrat eine Subvention von 700 Fr. gewährt hätte. Diese gestattete erstens, dass ich das einschlägige Material des schweizerischen Idiotikons, das mir die Leitung in entgegenkommender Weise zur ‚Verfügung stellte, abschreiben lassen konnte. Ferner ermöglichte die Subvention eine Druckprobe der Abhandlung über den Riti-Rössli-Reim herauszugeben; an Hand derselben ging nun die Sammlung viel leichter, da dieselbe an mehrere hundert Adressen verschickt wurde. Hie und da wurde mir auch eine grössere Sammlung zur Benutzung überlassen; so stellte mir vor allem Frau Ithen in Zürich eine grössere Sammlung aus dem Kanton Zürich in freundlichster Weise zur Verfügung. Ausser dem reichen Material das mir das Schweiz. Idiotikon überliess, sandte mir auch das Schweiz. Volksliedarchiv in Basel mehrmals Sendungen, worunter mehrere grössere aus dem Kanton Baselland von Herrn Lehrer Müller und Fräulein V. Wirz, aus Stein a. Rh. von Herrn Dr. Bächtold und aus Uri von Herrn Pfr. J. Müller. Die vom Idiotikon und Volksliedarchiv gelieferten Beiträge habe ich durch hochgestellte Buchstaben (i, vl) kenntlich gemacht. Ich unterlasse es alle diejenigen zu nennen, die mein Werk gütig mit Beiträgen unterstützten, denn die Namen derer, die mir am meisten halfen, meiner Schülerinnen, habe ich leider nicht notiert, ebensowenig kenne ich die Namen der vielen Seminaristen, die für mich sammelten. Aber von ganzem Herzen möchte ich hiemit allen danken, die mein Werk durch Zuwendung von Verschen oder auch durch Angaben von Adressen unterstützten.
Volksmusik: Volksliedbücher
Liederzeit: 1919-1933: Weimarer Republik
Ort: Schweiz
Siehe dazu auch:
- Allgemeines Schweizer Liederbuch (Vorwort, 1828) ()
- Allgemeines Schweizer Liederbuch (Vorwort, 1833) ()
- Als der Großvater die Großmutter nahm (Auflage 1922) ()
- Die Bedeutung des Liedes für die Auswanderung ()
- Einleitung: Demokratische Volkslieder ()
- Geschichtliche Entwicklung der Heimathymnen ()
- Kinderlieder ()
- Ministerium stoppt Bundeswehr-Liederbuch ()
- Mitteilung über das niederdeutsche Volkslied „Burlala“ (=Peterlein) ()
- Neue Soldaten- und Marschlieder (1916) ()
- Schlesische Volkslieder (1842): Vorwort ()
- Schlesische Volkslieder: Vorwort von Ernst Richter ()