Schulfibel Anno Dazumal

In den Anmerkungen zu der Sammlung “ Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) “ findet sich ein interessanter Abschnitt über Fibelverse im 18. und 19. Jahrhundert:

„In Neues Leipziger Allerlei für 1755 , S. 243 , findet sich bereits eine literarische Parodie [auf Fibelverse] ,

z.B. Der Affe gar possierlich ist, zumal wenn er sich selber liest. oder:
Den Reim der Schweizer frißt mit Haß , ein Dichter braucht kein Silbenmaß.

In der vorliegenden Form sind sie entnommen aus den Nachtgedanken über das A-B-C-Buch von Spiritus Asper ( Leipzig , 1809) Bd. 1 und 2. Es gab viele abweichende Lesarten dazu. Zum W führt Spiritus Asper ( Friedrich Ferdinand Hempel ) selbst als Variante an:

Der tolle Wolf in Polen fraß / den Tischler samt dem Winkelmaß.

Andere Varianten sind:

In Polen brummt ein wilder Bär / ihr Bienen gebt den Honig her. oder:
Die Gans wenn sie gebraten ist / wird mit der Gabel angespießt. oder:
Der Jude schachert Gut und Geld / ihn lockt kein Jägerhorn ins Feld

in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885): Anmerkungen zu den Fibelversen, S. 572f:

Gruselig das Beispiel mit dem „schachernden Juden“: Hier wird der Antisemitismus gleich beim Schreiben lernen eingeimpft!

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