Krieg und Gesangunterricht
Beitrag in "Die Volksschule" , 14. Jg. 1918
Die Frucht unermüdlicher Arbeit fortschrittlicher Gesangspädagogen der letzten Jahrzehnte sind die neuen Lehrpläne von 1914, die den Singedrill beseitigen sollen. Es muß als ein höchst gefährliches Unternehmen bezeichnet werden, wenn von unberufenen Seiten, denen die erforderliche Sachkenntnis fehlt, gerade jetzt gegen den Schulgesangunterricht zu Felde gezogen wird. Alle Bestrebungen, die darauf hinzielen, unsere moderne Gesangsmethode zu verdächtigen, um den „Singematerialismus“ wieder einzuführen, müssen mit den schärfsten Mitteln bekämpft werden. Es ist auch wohl nicht zu befürchten, daß unsere Behörde, die sich bei wichtigen Gesangsfragen stets durch eine Sachverständigen-Kommission beraten laßt, eine für die neue Gesangsreform nachteilige Verfügung erlassen würde. Vor mir liegt ein Erlaß des k.k. Landesschulrats, ganz im Sinne der Laienbestimmungen, die für die Liederarmut der Soldaten die Schule verantwortlich machen. Das verhängnisvolle Dokument hat folgenden Wortlaut:
Lied-Geschichte: Die Wacht am Rhein, Drei Lilien, Ich hatt einen Kameraden, O Deutschland hoch in Ehren
Volksmusik: Lied und Erster Weltkrieg
Liederzeit: 1914-1918 Erster Weltkrieg
Schlagwort: Gassenhauer • Marschmusik • Schule
Ort: Berlin, Österreich, Posen, Prag, Rhein
Siehe dazu auch:
- Aufruf zur Gründung von Kriegsschulmuseen (1915) ()
- Berliner Jungen ()
- Besonders schöne deutsche Innigkeit (1915) ()
- Das deutsche Lied an der Front ()
- Der Krieg in Trupermoor (1914) ()
- Deutscher rede Deutsch ()
- Die Tiere als Soldaten ()
- Eine Massenmobilmachung der Reimpaare (1914) ()
- Für ihn lassen wir Gut und Blut – Deutschland 1914 ()
- Ich hatt einen Kameraden (1916 , In der Heimat….) ()
- Ich hatt einen Kameraden (1918) ()
- Im Gesang vergißt das Kind, das Krieg ist ()