Nicht des Geistes – Wiedererstandenes Deutschland (1871)

Heinrich Leuthold (in: Alte und neue Kriegslieder für den Schulgebrauch (1917))

Nicht des Geistes, sondern des Schwertes Schärfe
gab dir alles, wiedererstandenes Deutschland
Ruhm und Einheit, äußere Macht und Wohlfahrt
dankst du dem Eisen!

Laß die Harfen tönen zu Siegesgesängen
aber halte mitten im Jubel wache
Unter Lorbeerzweigen und Myrtenreisern
trage das Schlachtenschwert

Meine Mahnung wird erst der Enkel segnen
wenn er unverdrossen die Waffen wahrte
Menschenalter hin, bis es ihm obliegt
im Weltkrieg zu siegen

Heinrich Leuthold (1827 – 1879) , im Jahre 1871 –
in: Alte und neue Kriegslieder für den Schulgebrauch (1917)

Anmerkung: Hier wird der Enkel schon 1871 (!) auf den Weltkrieg eingeschworen: „Bis es ihm obliegt im Weltkrieg zu siegen“

Siehe dazu auch:

Anmerkungen zu "Besonders schöne deutsche Innigkeit (1915)"

Wenn Tiessen, der hier einen Kriegsvortrag des Musikwissenschaftlers und Liedforschers Prof. Dr. Max Friedländer referiert, behauptet, daß in den deutschen Soldatenliedern „nichts von Haß, Verachtung und Geringschätzung des Feindes“ stände, so ignoriert er dabei Liedersammmlungen wie “ Jeder Schuß ein Ruß “ oder “ Jeder Stoß ein Franzos “ und viele andere – siehe z.B. die Weltkriegs-Liedersammlung von 1926.

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