Hilf o Himmel ich muß scheiden
und muss sagen : Lebewohl
eine Zeitlang muss ich meiden
was mein Herz erfreuen soll
Und mit ganz betrübtem Herzen
muß ich sagen dieses Wort
und mit wem soll ich nun scherzen
Guter Himmel, ich muß fort
Alle Leute die dich hassen,
Sagen dies und jenes mir,
Sagen all ich soll dich lassen.
Und soll bleiben weg von dir.
Aber ich Hab Treu geschworen
Wie ich es von Herzen mein
Dich Hab ich mir auserkoren
Ohne dich kann ich nicht sein
Und so lang es Wasser regnet
und so lang das Feuer brennt
und die Reben tragen Wein
sollst du von mir geliebet sein
Sollt ich aber unterdessen
Auf dem Todbett schlafen ein
So tu auf meinen Grabstein setzen
Eine Blum „Vergiß nicht mein!“
Du die Schönste unter allen
Nimm nur diese Bitt von mir
Du allein tust mir gefallen,
Gib dein heiligs Wort von dir.
Ich wollt wünschen, ich könnt reden,
Wie ichs treu von Herzen mein:
Meine Asche in der Erden
Soll zu deinem Dienste sein.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 792a ohne die 2. und 5., 7-8 Strophe, volkständige Version mit Melodie 2 Nr. 792b )
in Erk II 4/5, Nr. 56 – aus dem Elsaß (Metzeral, handschriftliches Liederbuch, 1855). Ebenso aus dem Taunus 1880 durch Wolfram. Ziemlich gleich in Hessen (Mittler 751), wo Strophe 5 fehlt. Auch in Österreich-Schlesien gesungen (s. Peter 247) — Verklingende Weisen ( Volkslieder aus Lothringen , Band III, 1933, ohne 2te, mit 5. Strophe, ohne 7-8,)
Nach anderer Mel. in 4/4-Takt auch im Hannoverschen: Guter Himmel ich muß scheiden. (1860) Die Strophen 2—3 werden im Nassauischen in das Lied „Kleine Blumen „eingeschoben; daraus folgt, dass diese Melodie auch dem eben angeführten Texte diente. (Böhme)