Hier steh ich am Berge
und’s Herz wird mir bang
Wie wird mir nach’m Liebchen
die Zeit ja so lang
Die Vöglein sie singen,
der Kuckuck der schreit
Hier steh ich so verlassen
Hab nirgends kein Freud,
Hab all‘ meine Federn
abgestreift von meinem Hut
Kann Keine hier lieben
bin Keiner hier gut
Sonst hat mich Alles angelacht
sonst hat mich Alls erfreut.
Sonst war mir kein Berg zu hoch
kein Weg mir zu weit
Des Morgens, wenn d’Sonne
hinterm Berge aufgeht
Und des Abends wenn d’r Himmel
sich mit Sternen besät.
Dann heb ich meine Hände
und bete zum Herrn:
Wann geht doch meine Sonne auf
wann leuchtet mein Stern?
Das Lied ist freie, aber schöne Umbildung des vorangehenden Liedes. Melodie eine andere.
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 571b „Herzeleid“)