Hier sitt wie nu und sind vergnögt
bi´n goden Seidel Beer
und Unnerholung giv´t darto
segt Jungs, wat wült wie mehr?
Frisch is de Sinn und froh de Bost
uns knippt nich Hoot noch Frack
dat Hart sleit uns noch mal so froh
in griese Büx und Jack
Wie plagt uns dörch dit jammertal
op ganz verschiedene Art
und vör sin god Deel Sorgen blivt
nich een von uns bewahrt
Doch all wat uns dat Leven bringt
an Sorg und Ungemach
dat schütt wie as s`n Pudel av
langt wie na Büx und Jack
Wer nie an Barrn und Reck noch hett
versöcht sien Muskelkraft
dee hett ock für sien lievlich Wohl
so god as gornicks schafft
So´n Mann is in sien besten Johrn
all kümmerlich und swack
de Körper kommt erst tu sien Recht
in´n griese Büx und Jack
Dar löpt son Mennigeen herüm
süht bleeck und elend ut
Warüm? – he käm sien Lewdag noch
nich ut sien`n Rock herut
Dar lov ick doch de Turnerie
dat is en annern Snack
hett eener all een Schwächling sehn
in`n griese Büx und Jack?
Unschätzbar is de Wissenschaft
se föhrt dörch Nacht to`t Licht
doch ist´t een Jammer, wenn de Geist
den Körper ünner kriegt
Wat nützt de beste Ldung mi
in´n ohl gebrechlich Wrack?
De Motten aber holt sick nich
in´n griese Büx und Jack
Un darüm hoch uns Losungswort
dat ohl „Jungs holt fast“
holt fast an Vadder Jahn sin Wark
sorgt, dattdat riesig waßt
Und wer bet jetzt keen Turner is
doh Buß und in Asch und Sack
de echte frische Lebensmot
kümmt erst in Büx und Jack
Und nun „Frei Heil!“ rop ick ju to
„Frei Heil!“ ut volle Bost
nu sied vergnögt und paßt man up
dat keener hier verdöst
und wer hüt abend hier an´n Disch
in´n Husrock oder ´n Frack
kam bi de nächste Turnfahrt jo
in´n griese Büx und Jack
Text: Verfasser unbekannt
Musik: nach “ Am grünen Strand der Spree “
in Der freie Turner (1913)
auf Friedrich Ludwig Jahn