Herzlich tut mich verlangen

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Herzlich tut mich verlangen
nach einem selgen End
weil ich hier bin umfangen
mit Trübsal und Elend
ich hab Lust abzuscheiden
von dieser argen Welt
sehn mich nach ewgen Freuden
O Jesu, komm nur bald

Du hast mich ja erlöset
von Sünde, Tod und Höll´
es hat dein Blut gekostet
drauf ich mein Hoffnung stell
Warum sollt mir denn grauen
vor Hölle, Tod und Sünd
Weil ich auf dich tu bauen
bin ich ein selig Kind

Obgleich süß ist das Leben
der Tod sehr bitter mir
will ich mich doch ergeben
zu sterben willig dir
Ich weiß ein besser Leben
da meine Seel fährt hin
des freu ich mich gar eben
Sterben ist mein Gewinn

Der Leib zwar in der Erden
von Würmern wird verzehrt
doch auferweckt soll werden
durch Christum schön verklärt
wird leuchten als die Sonne
und leben ohne Not
in himml´scher Freud und Wonne
was schadt mir denn der Tod

Ob mich die Welt auch reizet
zu bleiben länger hier
und mir auch immer zeiget
Ehr, Geld, Gut, all ihr Zier
doch ich das gar nicht achte
es währt ein kleine Zeit
das Himmlische betrachte
das bleibt in Ewigkeit

Euch segne Gott der Herre
ihr Vielgeliebten mein
Trauert nicht allzusehre
über den Abschied mein
Beständig bleibt im Glauben
Wir werden in kurzer Zeit
einander wieder schauen
dort in der Ewigkeit

Nun will ich mich ganz wenden
zu dir, Herr Christ, allein
Gib mir ein selig Ende
send mir die Engel dein
führ mich ins ewig Leben
das du erworben hast
da du dich hingegeben
für meine Sündenlast

Hilf, daß ich gar nicht wanke
von dir, Herr Jesu Christ
den schwachen Glauben stärke
in mir zu aller Frist
Hilf ritterlich mir ringen
dein Hand halt mich mit Macht
daß ich mag fröhlich singen
Gott Lob, es ist vollbracht

Text: Christoph Knoll (1599)
Musik: Hans Leo Haßler vor 1599 , der Originaltext hieß: “ Mein Gemüt ist mir verwirret
auf die
gleiche Melodie wird gesungen: O Haupt voll Blut und Wunden

Liederthema:
Liederzeit: vor 1599 : Zeitraum:

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