Herz mis Herz warum so trurig
und was soll das Ach und Weh
’s ist so schön i frömde Lande
Herz mis Herz was fehlt der meh
Was mer fehlt Es fehlt mer alles
Bin so gar verlore hie
Syg es schön i frümde lande
Doch es Heimeth wird es nie
Ach i d’s Heimeth möcht i wieder
Aber bald du Liebe bald
Möcht zum Ätti möcht zur Mueti
Möcht zu Berg zu Feld und Wald
Möcht die Firste wieder g schaue
Und die lutre Gletscher dra
Wo die flinke Gemsli laufe
Und kei Säger fürers cha
Micht die Glogge wieder g höre
Wenn d’r Senn uf d’Berge trybt
Wenn die Chüeli freudig springe
Und kes Lamm im Thale blybt
Möcht auf Flüeh und Hörner styge
Möcht am heiter blaue See
Wo der Bach vom Felsen schauet
Üses Dörfli wieder g seh
Wieder g seh die brune Hüfe
Und vor alle Thüre frei
Nachberslüť die fründlich grüße
Und es lustig !Dorfet hei
Keine het es lieb hie uße
Keine git fo fründli d Hand
Und kes Chindli will mer lache
Wie daheim im Schwyzerland
Uf und furt und füer mi wieder
Wo’s mer jung so wohl isch g’sy
Ha nit Lust und ha nit Friede
Bis ig i mim Dörfli bi
Herz mis Herz i Gottes Name
’s ist es Lyde gib bi dry
Will’s der Herr so chan er helfe
Dass mer bald im Heimeth sy
Text: Joh. Rud. Wyß (1812)
Musik: Fr. Meißner (1812)
„Dieses Lied von Joh. Rud. Wyß (Prof. in Bern, gestorben 1830) gedichtet, erschien zuerst mit vorstehender Originalmelodie in Sammlung von Schweizer Kuhreihen und Volksliedern, Bern 1812. Dasselbe wurde auch ins Hochdeutsche übertragen und ihm eine Dur-Melodie vom Pfarrer Fr Glück 1814 beigegeben, hat aber dadurch seinen Charakter verloren und ist kein Schweizer Heimweh mehr, sondern recht leieriger Bänkelgesang. Seine in Deutschland viel gesungene Weise – sie folgt gleich nach – sollte gar Beethoven verbrochen haben, und man hat lange dessen Namen beigesetzt, bis der wahre Verfasser bekannt geworden.“ (Böhme, Volkstümlicher Lieder der Deutschen, 1895, Nr. 530a)
Der oder das Dorfet = ein Alpenfest, eine Zusammenkunft haben bei