Herr, wie du willst, so schick´s mit mir
im Leben und im Sterben
Allein zu dir steht mein´ Begier
laß mich, Herr, nicht verderben
Erhalt mich nur in deiner Huld
sonst, wie du willst, gib mir Geduld
denn dein Will´ ist der beste
Zucht, Ehr´ und Treu´ verleih mir, Herr
und Lieb´ zu deinem Worte
Behüt mich, Herr, vor falscher Lehr´
und gib mir hier und dorte
was dient zu meiner Seligkeit
wend ab all Ungerechtigkeit
in meinem ganzen Leben
Soll ich einmal nach deinem Rat
von dieser Welt abscheiden
verleih, o Herr, mir deine Gnad
daß es gescheh mit Freuden
Mein Leib und Seel´ befehl‘ ich dir
O Herr, ein selig End gib mir
durch Jesum Christum! Amen
Text: Kaspar Bienemann (1540-1591)
Musik: Wolfgang Dachstein 1524
In älteren Quellen steht die Melodie meistens unter dem Titel „Straßburger Kirchenamt 1525“, und wird die „Straßburger Melodie“ genannt. Nach Fr. W. Bautz, im Kirchenlexikon wäre die Melodie nicht von Dachstein, sondern von seinem Freund Matthäus Greiter, und ihre norddeutsche Verwendung zum Lied „Herr, wie du willst“ wäre erst später erfolgt. Greiter und Dachstein lebten beide in Straßburg. Straßburg , 1525 (Quelle)
in Vierzig Grabgesänge (1906)