Held Emmich zog durstig wohl über den Rhein
bei einer Frau Lüttich da kehrte er ein
„Frau Wirtin, hat sie gut Bier und Wein
so geh sie zum Keller und schenke ein“
„Für Emmsche hab ich nicht Wein und nicht Bier
liebenswerten Franzosen nur zapfet man hier“
„Und schänkt sie nicht willig mir edelstes Naß
so mach ich mich selber wohl über das Faß“
So tat er und gönnte vom Ritte sich Ruh´
die dicke Frau Lüttich sie weinte dazu
Dann lief sie zur Türe: O helft mir zur Stund
Liebenswerte Franzosen, sonst geh ich zu Grund
Da klang es von ferne: „Was jammerst du doch?
sind leer deine Fässer, was sollen wir noch?
Und ist gar der Emmich bei dir noch im Haus
so schaust nach Franzosen vergebens du aus
Doch weil du ihn hassest, du wackre Person
verleihn wir das Kreuz dir, der Ehrenlegion“
Text: Hermann Küchling (um 1914?)
Musik: Ích hab mir mein Weizen am Berg gesät
in: — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —